Christentum in Japan
Auch wenn Christen – wie ich gestern schon geschrieben habe – nur einen Prozent der Gesamtbevölkerung Japans ausmachen, reicht der tatsächliche Einfluss christlichen Gedankengutes weit darüber hinaus. Denn jene knappe Million bekennender Christen nimmt als Minderheit ihren Glauben ernster als viele Buddhisten und Shintoisten (die beiden Hauptreligionen hier in Japan, morgen mehr dazu!) dies tun!
Das Christentum ist hier sehr auf elitäre Kreise beschränkt, der Missionsarbeit ist es nicht gelungen, aus diesem kleinen Umfeld in größere Bevölkerungsschichten hineinzuwirken. Erfolgreich und beispielgebend waren die Christen hier in Japan vor allem in der praktischen Lebenshilfe. Der Hauptgrund für den Misserfolg der Missionare mag wohl in der Unterschiedlichkeit der Lebensvorstellungen des Westens und des Ostens liegen dürfen.
Trotz dessen gilt „christlich“ hier in Japan als eine Art Gütesiegel. Die Ausbildung an einer christlichen Schule garantiert solide Wissensvermittlung und dazu eine Charakterbildung nach klaren moralischen Prinzipien. Die von deutschen Katholiken geförderte katholische „Sophia-Universität“ und die von amerikanischen Protestanten betreute „International Christian University“ gehören zu den renommiertesten Universitäten Japans. Doch bekennen sich nur etwa zehn Prozent der jeweiligen Studentenschaft zum Christentum. Die Mehrzahl erwartet hier eine gute Ausbildung, die den Absolventen einen besonders guten Karrierestart ermöglicht!