Ukai


Heute waren wir beim sogenannten Ukai – dem Kormoranfischen in Gifu: hierauf habe ich mich schon sehr lange gefreut, und es hat sich wirklich gelohnt! Ein wirklich tolles Erlebnis:

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Ukai oder Kormoranfischen ist eine traditionelle Fangmethode des Flussfischens, das in Japan eine Tradition von mehr als 1300 Jahren hat. Die Fischer benutzen Kormorane an einer Leine um Süßwasserfische wie den Ayu zu fangen. Ukai ist heutzutage nur noch wenigen Leuten erlaubt und es unterliegt der Gesetzgebung der kaiserlichen Haushaltsagentur. Das Handwerk des Ukai wird üblicherweise vererbt und daher innerhalb der Familie weitergegeben. Es gibt nur wenige Stellen, an denen Ukai gesehen werden kann. Einer dieser Orte liegt in Gifu, nur 15 Minuten mit dem Zug von Nagoya entfernt!
Für das Ukaifischen benötigt man üblicherweise drei Leute und ein kleines Boot mit flachem Boden, genannt Ubune. Das Design des Bootes erlaubt das Navigieren der flacheren Teile des Flusses, wo es einfacher ist die Fische zu fangen. Die Boote werden nach Einbruch der Dunkelheit zu einer Stelle flussaufwärts der Fangstelle mit langen Staken befördert, eine wirklich schwere Arbeit. Vor dem eigentlichen Fischfang locken die Fischer – genannt Usho – mit hell brennenden Fackeln, die in Eisenkörben von den Booten hängen, die Fische an. Die Fische werden zusätzlich zum Licht durch das Schlagen einer Trommel oder durch das Schlagen des Ruders gegen das Boot angelockt.
Die Kormorane werden dann auf das Wasser hinausgeschickt um Fische zu fangen. Jeder Vogel wird an einer Leine gehalten und das gesamte Können des Usho ist nun gefragt um zu verhindern, dass sich die Leinen verheddern während die Vögel immer wieder nach Fischen tauchen. Die Leine ist an einem kleinen Metallring befestigt, den der Vogel um den Halsansatz trägt. Jedes Mal wenn es dem Kormoran gelingt einen Fisch zu fangen, dann zieht der Usho den Vogel ins Boot zurück und lässt ihn den Fisch ausspucken: Weil der Kormoran einen Metallring um den Halsansatz trägt, kann dieser die gefangenen Fische nicht runterschlucken.

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Die Fischer tragen immer noch dieselbe traditionelle Kleidung wie ihre Vorfahren – einen Bastenrock, der das Wasser abstößt, einen dunklen Kimono aus Baumwolle und das kazaorieboshi – das schwarzen Leinentuch, das um den Kopf gewickelt wird und vor den Funken der Fackeln schützt.

Dieses erleben zu dürfen war wirklich einmalig.

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